Hochzeit ohne Pfarrer – Wie sag ichs der Oma

Hochzeit ohne Pfarrer – Wie sag ichs der Oma

Freie Hochzeit ohne Pfarrer

Wie sag’ ich’s bloß der Oma, dass es bei unserer Hochzeit keinen Pfarrer gibt?

Auch wenn für das Brautpaar die Entscheidung für eine freie Trauung bereits gefallen ist, bleiben oft noch Bedenken und Sorgen, was nahestehende Verwandte davon halten könnten. Zwei Fragen können dabei für Entspannung sorgen.

Zu meinen Kennenlerngesprächen kommen immer wieder auch Brautpaare, die noch nicht ganz sicher sind, ob eine Freie Trauung auch wirklich das Richtige für sie ist. Nein, eigentlich wissen sie bereits, dass es die perfekte Zeremonie für sie als Paar ist – doch sie haben Bedenken, wie es die Oma oder der Großonkel aufnehmen, wenn sie weder in der Kirche noch mit einem Pfarrer heiraten.

Ich selbst komme auch aus einer katholischen Familie und habe einige der christlichen Traditionen liebgewonnen. Allen voran die Feste, die das Jahr so schön strukturieren und an denen sich ja auch viele unserer Feiertage in Österreich orientieren. Genauso verstehe ich aber den Wunsch meiner Brautpaare nach einer Trauung, die mehr Freiraum zulässt, die ortsunabhängig etwa auch im Freien stattfinden kann, bei der man sich nicht an starre liturgische Vorgaben halten muss und die von jemandem gestaltet wird, die aus eigener Erfahrung weiß, was es heißt, Beziehung zu leben.

Eine freie Trauung bietet all diese Möglichkeiten: eine individuelle persönliche Zeremonie, mit einem Ablauf und Elementen, die genau auf das jeweilige Paar abgestimmt sind.

Diese Flexibilität bei der Gestaltung der Hochzeit ist allerdings vor allem der älteren Generation noch nicht so geläufig. Kirche, Pfarrer und Gottes Segen gehören für einige genau so zur Trauung wie… ich weiß nicht… das weiße Brautkleid. Die Verunsicherung, ob man diesen Verwandten eine andere Hochzeit „zumuten“ kann, ist bei manchen Brautpaaren groß.

Mit zwei Fragen zu mehr Klarheit

 Als freie Rednerin sehe ich es als meine Aufgabe, meinen Brautpaaren auch als Beraterin zur Seite zu stehen. Egal ob es die Festlegung des Ablaufs, die Wahl einer besonderen symbolischen Handlung oder eben auch die Entscheidung zwischen einer kirchlichen oder einer freien Trauung betrifft – für das Brautpaar muss es stimmig sein.
Das Bauchgefühl muss passen und solange es Unsicherheiten gibt, besprechen wir diese, bis sie aus dem Weg geräumt sind.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es hilfreich ist, zu einer klaren Entscheidung zu kommen, wenn ich dem Brautpaar folgende zwei Fragen stellen:

„Was wäre, wenn ihr doch kirchlich heiraten würdet?“ – Diese Frage können die Brautpaare eigentlich immer sehr rasch beantworten und die Antworten ähneln sich meist: Wir würden uns unwohl fühlen. Das sind nicht wir. Puh, wir haben mit der Kirche eigentlich nicht so viel am Hut/wirgehen eigentlich nie in die Kirche… Das alles zeigt ganz deutlich, dass diese Form der Trauung nicht den Vorstellungen des Brautpaars entspricht.

„Was ist eure Befürchtung, wie die Oma oder der Großonkel reagieren könnten, wenn sie Gäste bei eurer freien Trauung sind?“
Die Antworten auf diese Frage kommen oft etwas zögerlicher: „Naja, sie würden es nicht ganz verstehen,… sie würden sich wundern,… sie kennen so einen Ablauf nicht,…“ – Oft folgt dann eine Nachdenkpause und lächelnd eine Ergänzung: „…aber sie würden uns strahlen sehen, sie würden sehen, dass das Fest zu uns passt und sich auf jeden Fall mit uns freuen.“

Ist nicht genau das das Wunderschöne? Ja, natürlich hat jeder einzelne Hochzeitsgast konkrete Vorstellungen und Ansichten, wie eine perfekte Hochzeit auszusehen hat, aber genau dadurch entstehen eben individuelle Trauungen. Wenn das Paar hinter seinen Entscheidungen steht und seine Traumhochzeit plant, werden diese authentische Stimmung, die Freude und die Liebe auf die gesamte Hochzeitsgesellschaft übergehen.

Die Großmütter in die Zeremonie einbauen

Wenn sich die Entscheidung für eine freie Trauung also für das Brautpaar stimmig anfühlt, empfehle ich trotzdem, mit den Personen, die dem Paar wichtig sind, vorab zu sprechen.
Es geht in den Gesprächen weder darum, die Großmutter von ihrem Glauben abzubringen, noch darum, sie davon zu überzeugen, dass eine freie Hochzeit der einzig wahre Weg zu heiraten ist. Ihr aber ein wenig zu erklären, was sie bei der Trauung erwarten wird und dass es etwas anders abläuft, als sie es vielleicht gewohnt ist, schadet sicher nicht.

Bei meinen Hochzeiten ist es übrigens noch nie passiert, dass es einer Großmutter nicht gefallen hätte. Im Gegenteil, die Großmütter sind immer ganz selig, dass ihr Enkelkind heiratet, und gerade von dieser Generation kommt oft das rührendste Feedback.

Unabhängig vom Glauben der Großeltern, ist es manchen meiner Paare wichtig, ihre noch lebenden Omas und Opas auch in die Zeremonie einzubauen. Dafür gibt es sehr nette Möglichkeiten, die ich bei Interesse gerne im Erstgespräch vorstelle. Wichtig ist mir nur, dass bei der Hochzeit immer das Brautpaar im Mittelpunkt steht und jeder einzelne Baustein der Zeremonie dem Paar entspricht und nicht geplant wird, um irgendjemanden einen vermeintlichen Gefallen zu tun.

Der göttliche Beistand

Ich werde nicht müde zu betonen, dass eine freie Trauung tatsächlich auch „Freiheit“ bedeutet. Wahlfreiheit in der Gestaltung des Ablaufs und natürlich auch in der Wahl der einzelnen Elemente, die in die Zeremonie eingebaut werden sollen.
Auch bei Hochzeiten „ohne Kirche“ können natürlich auch einzelne „christliche“ Elemente eingebaut werden. Ich empfehle hier, kein klassisches Gebet einzubauen. Ein „Vater unser“ würde tatsächlich wie ein fremder Bestandteil in der freien Trauzeremonie wirken. Gute Erfahrungen habe ich aber mit persönlichen Gebeten gemacht, die von nahestehenden Menschen oder von mir vorgetragen werden. Gerne unterstütze ich meine Paare bzw. deren Gäste hier natürlich bei der Formulierung. Bei einem unverbindlichen Erstgespräch bekommen meine Brautpaare detaillierte Infos zum möglichen Ablauf und natürlich habe ich auch weitere Tipps und Tricks parat. Zur Vereinbarung eines Kennenlerntermins einfach ein Mail an katharina@hat-worte.at schicken.